Die häufigsten Ursachen für Zahnverlust

Karies und Parodontitis sind die häufigsten Ursachen für Zahnverlust – besonders im Erwachsenenalter. Welche Gründe darüber hinaus den Zahnausfall zur Folge haben und was Sie selbst dagegen tun können, lesen Sie in diesem Beitrag.

Kaum überraschend: Die Hauptursachen für Zahnverlust sind Karies und Parodontitis

Hatten auch Sie schon einmal den Traum, dass Ihnen Zähne ausfallen? Ein wirklich unangenehmes Gefühl. In der Traumdeutung steckt dahinter eine negative Veränderung, die in Ihrem Leben geschehen wird. Im echten Leben steckt dahinter in den meisten Fällen Karies oder Parodontitis. Diese beiden Zahnkrankheiten sind ja wahre Dauerbrenner, gelten als Volkskrankheit und sind in den meisten Fällen die Ursache für Zahnverlust.

Karies als Ursache für Zahnverlust

Bei einer Karies-Infektion haben Karies-Bakterien den Zahnschmelz durchbrochen und zerstören nun nach und nach den Zahn. Im Anfangsstadium stehen die Chancen noch gut, die Infektion erfolgreich zu behandeln. Eine Füllung kaschiert den Schaden dann. Ist die Karies-Infektion aber schon zu weit fortgeschritten, ist auch der Zahn unwiederbringlich verloren. Doch zum Glück ist Karies eine Ursache für Zahnverlust, die Sie leicht verhindern können.

Parodontitis bzw. Parodontose als Ursache für Zahnverlust: Nehmen Sie Zahnfleischentzündungen ernst!

Parodontitis ist hingegen eine bakterielle Entzündung, die zunächst das Zahnfleisch betrifft. Sie entwickelt sich aus einer Gingivitis, also einer einfachen Zahnfleischentzündung, die zu lange ignoriert wurde. Wird die Parodontitis nicht behandelt, breitet sie sich mit der Zeit auf den Kieferknochen aus – die Zähne lockern sich und fallen aus. In der Altersgruppe ab 40 ist Parodontitis die häufigste Ursache für Zahnverlust, während Karies eher in den Jahren davor Zahnverlust verursacht.

Was führt darüber hinaus zu Zahnverlust?

Häufiges Rauchen

Der regelmäßige Tabakkonsum ist nur indirekt eine Ursache für Zahnverlust. Doch bereits ab fünf Zigaretten pro Tag verdoppelt sich das Risiko für ausfallende Zähne. Schuld daran ist das Nikotin: Es senkt die Blutzufuhr in Zahnfleisch und Mundschleimhaut, indem es die Gefäße verengt. Krankheitserreger wie Parodontitis-Bakterien können so leichter eindringen. Rauchen verzögert außerdem die Wundheilung – nicht unbedingt förderlich für erkranktes Zahnfleisch! Drittens hemmt Rauchen den Speichelfluss, und Speichel ist ein wichtiger natürlicher Reinigungsmechanismus unserer Zähne.

Diabetes

Auch Diabetes kann eine Ursache für Zahnverlust sein, hinter der wieder die Parodontitis steckt. Sie merken schon: Zahngesundheit steht in engem Zusammenhang mit der allgemeinen Gesundheit. Und so haben Diabetes-Erkrankte ein viermal höheres Risiko, an Parodontitis zu erkranken – mit allen Folgen inklusive Zahnverlust.

Auch starker Stress gehört zu den Ursachen für Zahnverlust

Langanhaltender Stress führt bei vielen Menschen zu (nächtlichem) Zähneknirschen. Der dabei entstehende Druck macht auf Dauer die Zähne kaputt. Oft zeigt sich das in einem Riss oder abgebrochenen Stückchen der Zähne. Im schlimmsten Fall führt Zähneknirschen also langfristig ebenfalls zu Zahnverlust. Übrigens wirkt sich chronischer Stress negativ auf das Immunsystem aus. Und wenn das nicht ordentlich arbeitet, haben – Sie ahnen es schon – Parodontitis-Bakterien leichtes Spiel. Nehmen Sie sich also einmal wieder eine Auszeit!

Häufiges Erbrechen

Häufiges Erbrechen – zum Beispiel bei Bulimie-Erkrankten – zählt zu seltenen, aber dennoch relevanten Ursachen für Zahnverlust. Denn die Magensäure im Erbrochenen greift den Zahnschmelz an und ebnet Karies-Bakterien den Weg ins empfindliche Zahninnere.

Bei Zahnverlust im späteren Alter kann die Ursache auch in Medikamenten liegen

Knochenmetastasen bei Krebspatienten und einige Osteoporose-Medikamente bewirken bei einer Langzeit-Therapie Nekrosen im Kiefer. Dadurch baut sich der Kieferknochen ab und ermöglicht Zahnverlust. Es ist deshalb sehr wichtig, vor der Einnahme von Bisphosphonat- und Denosumab-Medikamenten Ihren Zahnarzt zu konsultieren und Ihren Mund durchchecken zu lassen.

Was tun bei Zahnverlust?

Fallen die Zähne bereits aus, können Sie nicht mehr viel tun. Die Lücken können nur im Nachgang mit Implantaten oder Zahnbrücken geschlossen werden. Vorsorge ist hier wie immer besser als Nachsorge – zumindest, soweit das möglich ist! Da Karies und Parodontitis zu den Hauptursachen für Zahnverlust zählen, ist die beste Strategie gegen Zahnverlust wohl eine gewissenhafte Zahnpflege:

  • Regelmäßig und gründlich die Zähne putzen
  • Halbjährliche Kontrolltermine beim Zahnarzt wahrnehmen
  • Zucker- und säurehaltige Nahrung vermeiden und öfters auf zahngesunde Lebensmittel zurückgreifen
  • Zahnschmelz stärken

Zahnverlust ist nicht allein ein ästhetisches Problem

Sicher – eine weithin sichtbare Lücke im Lächeln ist unangenehm für die betroffene Person. Doch Zahnverlust hat Folgen für den gesamten Körper! Zum einen baut sich der Kieferknochen ab, wenn die Lücke nicht zeitnah geschlossen wird. Denn Ihr Körper ist praktisch veranlagt: Wenn etwas nicht gebraucht wird, kommt es weg.

Zum anderen führen fehlende Zähne zu einem Ungleichgewicht im Gebiss. Das überträgt sich von den Kiefermuskeln auf Kopf-, Nacken- und Schultermuskulatur. Unangenehme Schmerzen und Verspannungen sind vorprogrammiert – im Extremfall kommt es zu Bandscheibenvorfällen, weil Sie vielleicht eine zu starke Schonhaltung einnehmen. Je nachdem, wo sich die Zahnlücke befindet, werden durch das Ungleichgewicht zu guter Letzt gegenüber- und umliegende Zähne überlastet und dadurch nach und nach in Mitleidenschaft gezogen.

Kümmern Sie sich also bitte gut um Ihre Zähne und gehen Sie im Zweifelsfall lieber einmal zu viel zum Zahnarzt. Scheuen Sie sich auch nicht, mit Zahnlücken oder kaputten Zähnen eine Behandlung in Anspruch zu nehmen – Ihrer Allgemeingesundheit zuliebe!