Wenn wackelnde Zähne ein Anzeichen für Parodontitis sind
Sie sind dem Grundschulalter entwachsen und entdecken dennoch einen Wackelzahn oder gar mehrere lockere Zähne in Ihrem Mund? Das jagt vielen Menschen einen Schrecken ein. In den meisten Fällen sind wackelnde Zähne ein Hinweis auf eine fortgeschrittene Entzündung des Zahnhalteapparats (Parodontitis). Deshalb sollten Sie umgehend einen Zahnarzt aufsuchen, wenn ein Zahn wackelt – denn je früher Sie die Ursache finden, desto geringer das Risiko für Zahnverlust.
Was den Zahn im Mund hält und was ihn lockert
Um zu verstehen, warum ein Zahn wackelt, ist es hilfreich, sich seine Verankerung im Mund anzusehen. Die unterste Grundlage, auf der die Zähne stehen, sind die Kieferknochen, in die der untere Bereich der Zähne und die Zahnwurzel eingebettet sind. Oberhalb des Kieferknochens ist der Zahn von Zahnfleisch umschlossen, das in einem gesunden Mund fest am Zahn anliegt, den darunterliegenden Zahnhals schützt und verhindert, dass sich der Zahn im Mundraum bewegt.
Die Gründe, warum ein Zahn wackelt, können vielfältig sein. Ein Unfall oder ein Sturz auf den Kieferbereich kann einen oder mehrere Zähne lockern. Eine weitere mögliche Ursache ist eine Überbelastung des gesamten Kauapparates. Die tritt beispielsweise bei Personen auf, die nachts mit den Zähnen knirschen oder fest zubeißen.
Meist steckt eine Entzündung hinter Wackelzähnen
In den allermeisten Fällen ist jedoch eine tiefgehende Zahnfleischentzündung (Parodontitis) für wackelnde Zähne verantwortlich. Bei einer Parodontitis breiten sich Bakterien von den Zahnbelägen auf das Zahnfleisch aus, wo sich Hohlräume zwischen dem Zahnhals und dem Zahnfleisch bilden. Durch diese Zahnfleischtaschen verlieren feste Zähne an Halt und beginnen zu wackeln, weil das Zahnfleisch seine festigende und stabilisierende Funktion für den Zahn nicht mehr erfüllen kann.
Im Fall einer fortgeschrittenen Parodontitis greift die Entzündung auch auf den Kieferknochen über und führt dort zu einem Abbau der Knochensubstanz. So verliert der Zahn zusätzlich seine letzte Stabilität im Kieferknochen und kann im Fall einer fortgeschrittenen, unbehandelten Entzündung ausfallen.
Das Risiko nicht unterschätzen
Die umgehende Behandlung eines wackelnden Zahns ist deshalb wichtig, weil Zahnlücken die Zahngesundheit gefährden. Sobald ein Zahn fehlt, können benachbarte Zähne sich in die Lücke bewegen (Zahnwanderung). Da der gegenüberliegende Zahn keinen Widerstand mehr findet, kann er in die Lücke hineinwachsen und Schmerzen in den Kiefergelenken verursachen. Zudem bieten die Winkel an den sich schräg stellenden Zähnen ideale Bedingungen für Zahnbelag, da die Zahnoberflächen verkeilt stehen und so mit der Zahnbürste schwer zu erreichen sind.
Woran Sie die Gefahr erkennen
- Bevor tatsächlich ein Zahn wackelt, gibt es einige Hinweise, die Ihnen dabei helfen, einen sich anbahnenden Wackelzahn im Voraus zu erkennen.
- Zahnfleischbluten ist ein klassischer Indikator für Parodontitis und sollte bei mehrmaligem Auftreten von einem Zahnarzt überprüft werden.
- Haben Sie Mundgeruch oder entdecken Sie Verfärbungen an Ihrem Zahnfleisch, die von der natürlichen rosa Farbe abweichen, kann es sich um Symptome einer Entzündung handeln.
- Wenn sich das Zahnfleisch zurückzieht und die sichtbaren Zähne dadurch „länger“ zu werden scheinen, deutet sich Zahnfleischschwund an. Dadurch beginnen die Zähne an Halt zu verlieren. Ursächlich ist meist eine Zahnfleischentzündung.
- Sollte beim Druck auf das Zahnfleisch ein weißliches Sekret austreten, ist die Parodontitis bereits fortgeschritten und bedarf einer umgehenden Behandlung.
Erste Hilfe muss beim Zahnarzt erfolgen
Sobald Sie das Gefühl verspüren, dass einer oder mehrere Ihrer Zähne wackeln, sollten Sie sofort einen Zahnarzttermin vereinbaren. Auch wenn sich Hinweise auf eine Zahnfleischentzündung häufen, ist der Besuch in der Zahnarztpraxis ein unumgängliches Muss.
Dort kann der Arzt die Ursache dafür herausfinden, warum der Zahn wackelt. Anhand der Untersuchungsergebnisse und von Röntgenaufnahmen lässt sich meist schnell feststellen, was der Auslöser für den Wackelzahn ist. Je nach Ursache schließt sich an die Diagnose eine individuelle Behandlung an, um den Erhalt Ihrer Zähne zu sichern.
Für jeden die richtige Methode des Zahnersatzes
Wenn ein vereinzelter oder multipler Zahnverlust nicht mehr abzuwenden ist, bedeutet das für den Patienten keineswegs Zahnlücken. Die moderne Zahnmedizin bietet für jede Diagnose die passende Lösung. Die Wahl des richtigen Zahnersatzes hängt immer vom individuellen Zahn- und Knochenbestand ab und sollte deshalb in Absprache mit Ihrem Zahnarzt getroffen werden.
Wenn ein Zahn ausgefallen ist, können Füllungen oder Kronen nicht mehr zum Einsatz kommen. Beide Methoden setzen voraus, dass noch ein Rest des Zahns vorhanden ist. Fehlen einer oder mehrere Zähne nebeneinander, kann eine Brücke die Lücke schließen, die an den benachbarten Zähnen befestigt wird. Um die Brücke anzubringen, müssen allerdings Teile der gesunden Nachbarzähne abgeschliffen werden, wodurch gesunde Zahnsubstanz verloren geht.
Sicher, schonend und schnell: Implantate an einem Tag
Das Abschleifen gesunder Zähne lässt sich durch den Einsatz von Implantaten vermeiden, denn Zahnimplantate werden als Ersatz der verlorenen Zahnwurzel direkt in den Kieferknochen eingesetzt. Sobald das Implantat, das aus körperverträglichem Rein-Titan besteht, im Knochen verwachsen ist, kann der Zahnarzt darauf Kronen, Brücken oder herausnehmbare Prothesen aufsetzen. Damit bieten sie eine stabile und langlebige Grundlage für den passenden Zahnersatz.
Ein Therapiekonzept ermöglicht es jetzt, die dafür nötigen Arbeitsschritte an nur einem Tag zu bündeln. Der Patient, der noch am Morgen mit Zahnlücken aufwacht, kann dadurch am gleichen Abend mit neuen festen Zähnen zu Bett gehen. Bei der „SKY Fast & Fixed“-Therapie erledigt der Zahnarzt die Implantatsetzung in nur einem Praxisbesuch.
Nachtrag: Die “SKY fast & fixed”-Methode wurde durch “Feste Zähne SOFORT” – mit der “SCAN & Smile”-Methode ersetzt. Mehr erfahren
Wenn der Knochenabbau bereits weit fortgeschritten ist, reicht der verbleibende Kieferknochen womöglich nicht aus, um das Implantat stabil darin zu verankern. In diesem Fall muss der Knochen wieder aufgebaut werden. Dafür wird ein Aufbaumaterial aus körpereigenem oder Knochen ersetzendem Material (oder einer Mischung aus beidem) an den Knochen angebracht. Sobald der Körper dieses in Knochensubstanz umgewandelt hat und der Knochen belastbar ist, kann darauf das Implantat gesetzt werden.
Wie Sie Ihre Zähne fest im Mund behalten
Wer seine eigenen Zähne möglichst lange fest im Mund behalten will, muss Entzündungen im Mundraum vorbeugen. Dies gelingt nur durch eine sorgfältige und vor allem regelmäßige Mundhygiene. Tägliches Zähneputzen und die Reinigung der Zahnzwischenräume verhindern, dass sich Bakterien an schwer zugänglichen Stellen im Mundraum ansiedeln und sich zu hartem Zahnbelag (Plaque) verfestigen, aus dem sich eine Parodontitis entwickelt kann.
Wer bereits unter einer Parodontitis oder den Folgen der Entzündung leidet, sollte die Zahnfleischtaschen bei regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen überprüfen und säubern lassen. Auch Erwachsene mit gesundem Zahnfleisch sollten in jedem Fall die jährlichen Vorsorgeuntersuchungen sowie die professionelle Zahnreinigung wahrnehmen, um Zahnverlust und wackelnden Zähnen vorzubeugen.